Am Freitag wurden in Oberhausen die ersten Zwischenergebnisse des Modellvorhabens „Kein Kind zurücklassen!“ von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft vorgestellt. Mönchengladbach gehört zu den 18 Modellkommunen in NRW, die 2012 von der Landesregierung ausgewählt worden sind. Die Stadt hat sich mit dem 2009 entwickelten Projekt HOME (Hilfe und Orientierung für Mönchengladbacher Eltern) an dem Modellvorhaben beteiligt. In mittlerweile drei Stadtteilen arbeiten Sozialarbeiter an der Vernetzung von Angeboten und vermitteln ganz gezielt Hilfsangebot an Familien. Die Präventionskette setzt bereits vor der Geburt ein und endet erst mit dem Übergang in die Ausbildung oder das Studium.
„In Mönchengladbach haben wir erste gute Erfahrungen mit der neuen Präventionspolitik gemacht. Frühe Hilfen können in vielen Fällen dazu beitragen, die Situation von Kindern und Familien deutlich zu verbessern. Als Politik sind wir natürlich besonders an einer nachhaltigen Wirkung interessiert. Klar ist aber auch, dass langfristige Effekte erst nach einiger Zeit sichtbar werden,“ kommentiert Felix Heinrichs, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion.
Allerdings geben die Zahlen der Inobhutnahmen und die steigenden Kosten für die Hilfen zur Erziehung immer noch Anlass zur Sorge. „In erster Linie geht es um das Wohl und die Chancen der Mönchengladbacher Kinder. Darüber hinaus ist eine funktionierende präventive Arbeit aber auch der einzige Weg, die Ausgaben für ‚Reparaturkosten’ zu senken. Alleine im Haushalt 2014 stehen über 50 Mio. Euro für die Hilfen zur Erziehung bereit,“ so Heinrichs weiter.
Im Rahmen des Projektes „Kein Kind zurücklassen!“ werden ab dem 1. September 3.150 Eltern vom Institut „Faktor Familie“ der Ruhr-Universität Bochum zu den Angeboten für Familien in Mönchengladbach befragt. Felix Heinrichs: „Für die SPD-Fraktion hat die Präventionspolitik nach wie vor einen hohen Stellenwert. Wir sind daher auch auf die Ergebnisse der jetzt anlaufenden Elternbefragung gespannt.“