Am vergangenen Montag haben sich Vertreter von CDU, SPD und des HORST-Vereins in der Kulturküche über das Ende des populären Mönchengladbacher Festivals HORST ausgetauscht und gemeinsam überlegt, wie neue Impulse für die freie Kulturarbeit in der Stadt gesetzt werden können.
Felix Heinrichs, Vorsitzender der SPD-Fraktion hält das Engagement der jungen Menschen in der Stadt für ein besonderes Gut: „Über sechs Jahre war das HORST-Festival eine feste Größe im Kalender der Stadt. Über 15.000 Besucher waren jedes Jahr in der Stadt, um gemeinsam auf dem Platz der Republik zu feiern. Dass so etwas in Eigenregie ausschließlich mit ehrenamtlicher Hilfe zu stemmen ist, hat uns alle begeistert. Wir verstehen aber natürlich, wenn sich die Lebenssituation der Hauptakteure nach dem Studium ändert und einfach nicht mehr die Zeit da ist, so etwas auf die Beine zu stellen. Trotzdem hoffen wir, auch weiterhin von der Kreativität und dem Einsatz der jungen Menschen in Mönchengladbach profitieren zu können.“
„Es ist in all den Jahren tatsächlich das erste Mal, dass eine solche Gesprächsrunde zustande gekommen ist“, sagte Horst-Vorstand Ulla Heinrich erfreut. Zu Beginn des Gesprächs stellte Heinrich nochmals klar, dass die Verantwortlichen hauptsächlich aus persönlichen Gründen gezwungen gewesen wären, die Erfolgsgeschichte „Horst-Festival“ zu beenden. „Wir alle konnten diese ehrenamtliche Leistung neben unseren Jobs, neben unserem Privatleben einfach nicht mehr erbringen“, sagte Heinrich. Jedoch kamen Oliver Leonards, Silke Müller und Ulla Heinrich nicht ohne eine neue Festival-Idee in die Kulturküche. „Horst ist tot, es lebe Horst. Wir wollen das Gute, das dieses Festival erschaffen hat, weiter fortführen. Wenn auch mit einem völlig neuen Konzept“, sagte Silke Müller. „Über die Jahre haben mehr als 3000 Jugendliche und junge Erwachsene unseren Verein ehrenamtlich unterstützt“, ergänzte Leonards. „Diese Jugend- und Netzwerkarbeit ist immens wichtig für die Stadt. Jugendliche haben über den Horst-Verein ihren Ausbildungsplatz gefunden, andere haben Firmen gegründet. Wir wollen diese Form der Unterstützung und Jugendarbeit weiter ausbauen.“ Hierfür, so Leonards, sei aber nicht finanzielle Unterstützung und Hilfe beim Marketing allein ausschlaggebend. „Die Kommunikation zwischen Politik, Verwaltung und freier Kulturszene muss deutlich verbessert werden. Es bedarf neben des Kulturbüros, das sehr gute Arbeit leistet, einen Ansprechpartner, der als Schnittstelle Projekte koordiniert, plant und Gespräche vermittelt. Wie dies institutionell und organisatorisch umgesetzt wird – das muss die Politik vorbereiten und entscheiden.“
Reinhold Schiffers, Vorsitzender des Kulturausschusses und Christa Siegers, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion versprachen, sich in den Haushaltsberatungen und in der künftigen Arbeit im Kulturausschuss für diese Zielgruppe stark zu machen: „Die freie Kulturszene ist eine wichtige Säule im Leben unserer Stadt. Wir wollen attraktiv sein für junge Menschen, daher brauchen sie auch unsere besondere Unterstützung.“