Die Fortführung der Bahnlinie S 8 über den Mönchengladbacher Hauptbahnhof hinaus mit einem eigenen Haltepunkt an der Hochschule ist keine neue Forderung. CDU und SPD wollen das Projekt jetzt vorantreiben. Meldet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) das Vorhaben an, versprechen sich die beiden Fraktionen erhebliche Fördergelder durch das Land. „Mönchengladbach ist als Großstadt ein Magnet in der Region. Jeden Tag kommen Tausende Menschen in die Stadt um zu arbeiten, zu studieren, einzukaufen oder ihre Freizeit zu gestalten. Die Anbindung der Stadt an das regionale und überregionale Schienennetz ist dagegen nach wie vor unterdurchschnittlich“, urteilen die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Dr. Hans Peter Schlegelmilch und Felix Heinrichs.
Schlegelmilch und Heinrichs haben in den vergangenen Wochen und Monaten intensive Gespräche mit den umliegenden Städten und Kreisen geführt: „In der aktuellen Diskussion um die Westverlängerung der Regiobahn S 28 über Kaarst bis Viersen wird deutlich, wie wichtig die regionale Zusammenarbeit bei solchen Infrastrukturprojekten ist. Wir wollen gemeinsam die Region Niederrhein voran bringen. Alle Beteiligten sollen einen Mehrwert von Investitionen haben. Hier sehen wir große Chancen.“
Beide Fraktionen legen daher noch im laufenden Ratszug einen eigenen Antrag zur Weiterentwicklung der Schienenverkehrsanbindung von Mönchengladbach vor. Darin wollen CDU und SPD die Realisierung des RoCK-Projektes forcieren (Schnellzugverbindung von Eindhoven über Venlo, Viersen, Mönchengladbach, Neuss, Düsseldorf bis Düsseldorf Flughafen), den Ausbau der S 8 bis Rheydt/ Odenkirchen bzw., wenn möglich: Wickrath neu bewerten sowie die Anbindung an den Rhein-Ruhr-Express RRX (Verbindung zwischen Rheinland und Ruhrgebiet) prüfen lassen. Gemeinsam mit den umliegenden Städten und Kreisen sollen die Vorhaben abgestimmt und als regionale Projekte partnerschaftlich angemeldet werden. „Von einer direkten Verbindung in die Niederlande durch RoCK, einer schnellen Anbindung an das Ruhrgebiet durch den RRX und die bessere Anbindung von Rheydt an Düsseldorf profitieren alle in der Region. Wir wollen mehr Menschen von der Straße auf die Schiene holen und dadurch den Niederrhein enger zusammenbringen“, so die beiden Fraktionsvorsitzenden.
RoCK, S 8 und RRX seien im Gesamtkontext mit den Plänen zur S 28 zu sehen. „Gemeinsam muss die Region eine einheitliche Linie und Prioritäten festlegen. Nur abgestimmt haben wir eine realistische Chance, Fördermittel von Land, Bund und EU an den Niederrhein zu holen. Hierbei soll und wird Mönchengladbach eine Schlüsselrolle einnehmen. Als Großstadt und Oberzentrum tragen wir eine Verantwortung für die Region, der wir uns tatkräftig stellen. Dem vorliegenden Letter of Intent zur Verlängerung der S 28 können wir in der Form allerdings nicht zustimmen, da für Mönchengladbach wichtige Details nicht berücksichtigt sind“, so Schlegelmilch und Heinrichs abschließend.