Demografie: CDU und SPD wollen Stadt fit für die Zukunft machen

Wie wird sich die Bevölkerungsstruktur in Mönchengladbach in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickeln? Wie kann die Stadt attraktiver für junge Familien werden? Mit welchen Maßnahmen kann die Quartiersarbeit gestärkt werden? Und insbesondere: Mit welchen Impulsen kann die Politik die demografische Entwicklung steuern und Mönchengladbach nachhaltig im Wettbewerb der Städte erfolgreich positionieren? Diesen und vielen weiteren Fragen rund um das Thema Demografie widmeten sich jetzt die Ratsfraktionen von CDU und SPD in einem gemeinsamen Workshop. Als Referenten nahmen Kerstin Schmidt („Demographie lokal“), Peter Schlipköter (Geschäftsführer MGMG), Dr. Ulrich Schückhaus (Geschäftsführer EWMG), Klaus Müller (Geschäftsführer Jobcenter Mönchengladbach), Kajetan Lis (Stadt/Fachbereich Stadtentwicklung und Planung), Katja Keggenhoff (NIERS-Institut) sowie die städtischen Beigeordneten Dr. Gert Fischer und Dörte Schall teil. Ebenfalls begleiteten Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners sowie Dezernent Hans-Jürgen Schnaß die zweitägige Veranstaltung. Erste Ergebnisse des Workshops wollen die Mehrheitsfraktionen bereits in den nächsten Ratszügen in den politischen Prozess einbringen.

„Der Workshop ist der Auftakt gewesen, um das Thema Demografie in den kommenden Monaten und Jahren strukturell und zielgerichtet politisch auf die Agenda zu setzen und das Profil der Stadt nach innen wie nach außen Schritt für Schritt zu schärfen“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans Peter Schlegelmilch. „Unser Ziel ist es, Mönchengladbachs Position im Wettbewerb der Städte sukzessive weiter zu stärken. Experten prognostizieren bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang in unserer Stadt von derzeit 264 000 auf 240 000 Einwohner. Wenn wir es nicht schaffen, diesen Prozess umzukehren, wird dies erhebliche negative Auswirkungen auf Infrastruktur, Kultur- und Bildungslandschaft sowie insbesondere die städtische Finanzlage haben.“

Im Verlauf des Workshops ermittelten die Teilnehmer idealtypisch Fokusgruppen, die von Politik und Verwaltung durch gezielte Maßnahmen kontinuierlich angesprochen und unterstützt werden sollen, um für deren Zuzug zu werben – u. a. junge Familien, Best Ager und berufssuchende „High Potenials“/Hochqualifizierte. Darüber hinaus sollen gleichzeitig durch präventive sozial- und bildungspolitische Impulse insbesondere alleinerziehende Transferleistungsempfänger und förderbedürfte Minderjährige stärker gefördert werden.

„Es wäre fatal, wenn Stadt sowie Politik angesichts der prognostizierten Folgen der demografischen Entwicklung nach dem Vogel-Strauß-Prinzip verfahren würden“, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs. „Mit jedem Einwohner, den wir verlieren, steigen gesamtstädtisch die Kosten. Dies birgt perspektivisch erhebliche Gefahren für die vorhandene Infrastruktur, sei es in den Bereichen der Nahversorgung und Nahmobilität oder aber im Schul- und Kitawesen. Neue Menschen für Mönchengladbach zu werben ist der richtige Weg. Gleichzeitig dürfen wir diejenigen, die hier leben, nicht aus den Augen verlieren. Gerade Kindern aus schwierigen Familiensituationen müssen wir aktiv helfen. Modernes Demografiemanagement umfasst Maßnahmen, um die Quartiersarbeit nach dem Vorbild Eicken zu stärken, ebenso wie ein koordinierteres gesamtstädtisches Marketing bis hin zur konzeptionellen Erschließung von Neubaugebieten sowie der Gründerförderung und einer engen Kooperation mit der Hochschule. Die im Workshop erarbeiteten Ideen und Ansätze werden wir nun Schritt für Schritt ausarbeiten und politisch weiter verfolgen.“