„Die Dinger gehören abgeschaltet!“ Mit diesem Ausspruch fasst der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende in Viersen, Hans Smolenaers, die Debatte über den Betrieb des AKW Tihange zusammen. In enger Abstimmung haben mittlerweile die Kreistage in Viersen und Heinsberg, sowie der Rat der Stadt Mönchengladbach neben vielen anderen Gebietskörperschaften beschlossen, die Klage der Städteregion Aachen gegen den Fortbetrieb des Reaktors 2 in Tihange zu unterstützen.
Das Atomkraftwerk Tihange in Belgien ist wegen unterschiedlichster Störfälle in den zurückliegenden Jahren immer wieder Thema in den Medien gewesen. Das Kernkraftwerk besteht aus drei Blöcken. „Tihange1“ wurde 1975 in Betrieb genommen. Dieser Reaktor sollte ursprünglich 2015 abgeschaltet werden, läuft nun aber bis 2025 weiter. Bis 2023 wird der Block „Tihange 2“ betrieben. Dieser Reaktorblock war wegen tausender Risse bereits stillgelegt worden, bevor 2015 die Entscheidung fiel, ihn doch am Netz zu lassen. Seit dem kommt es regelmäßig zu Problemen und Abschaltungen. Der dritte Block „Tihange 3“ soll ebenfalls bis 2025 Strom liefern.
„Die Kollegen in der Städteregion Aachen haben rechtlich prüfen lassen, wie sie gegen das AKW vorgehen können. Als Ergebnis hat die Städteregion Klage gegen den Betrieb von Block 2 vor belgischen Gerichten eingereicht und gleichzeitig auf europäischer Ebene den Anspruch auf Herausgabe von weiteren Informationen geltend gemacht. In diesem Vorhaben wollen wir als direkt Betroffene unsere Unterstützung zusagen“, erklärt Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender in Mönchengladbach.
Udo Schiefner, Mitglied des Bundestages und stellvertretender Regionalvorsitzender der SPD Niederrhein unterstreicht: „Atomkraft gefährdet die Sicherheit und die Gesundheit unserer Bevölkerung, erst recht, wenn wir es mit Pannenreaktoren wie Tihange zutun haben. Die Sozialdemokraten der betroffenen Städte und Kreise machen hier gelebte Solidarität deutlich. Wir freuen uns, dass mittlerweile ein großes, grenzüberschreitendes Bündnis entstanden ist, dass klar macht: Ein Weiterbetrieb von Tihange 2 darf es im Interesse unserer Bevölkerung nicht geben!“