2011 ging die Idee einer Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) offiziell an den Start. Auf Initiative der SPD-geführten Landesregierung wurde für die vom Braunkohlentagebau betroffenen Gebiete eine Organisationseinheit geschaffen, die Kräfte bündeln, Ideen entwickeln und Partner vernetzen soll. Unterfüttert mit finanziellen Ressourcen haben sich 2014 die Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg, der Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Kreis Neuss und die Städteregion Aachen sowie IHKen und Kreishandwerkerschaften zusammengeschlossen, um Perspektiven aus dem Strukturwandel zu gewinnen. Zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten für den Rhein-Erft-Kreis Guido van den Berg, der auch Mitglied des Aufsichtsrats der IRR ist, und dem Prokuristen der IRR GmbH Boris Linden, trafen sich die Mönchengladbacher SPD-Vertreter Hans-Willi Körfges MdL, Felix Heinrichs und Michael Hildemann, um über eine Einbindung der Stadt Mönchengladbach zu diskutieren.
Der Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges stellt fest: „Mit der Innovationsregion Rheinisches Revier ist es gelungen, aus den negativen Folgen des Braunkohlentagebaus und dem absehbaren Ende der Kohlenförderung Chancen für die Region zu filtern. Wir dürfen uns nicht nur betroffen an den Rand stellen und auf die Befüllung des Restsees warten, sondern müssen unsere Kraft in die Entwicklung von neuen Perspektiven stecken. Gespräche mit IHK und anderen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
„Durch den Tagebau sind ganze Siedlungen verschwunden. Der Südwesten der Stadt hat keine Entwicklungsflächen mehr, sondern grenzt direkt an ein großes Loch. Über eine unabsehbare Zeit werden Grundwasser, Boden, Luft und Umwelt beeinträchtigt sein. Die Verkehrsverbindung in das südliche Hinterland Mönchengladbachs wird immer schlechter. Gerade deshalb müssen wir uns jetzt an Projekten beteiligen, die Nachnutzungen für Tagebauflächen vorsehen, interkommunale Gewerbegebiete weiter in den Blick nehmen und erneuerbare Energien weiterentwickeln“ erklärt Körfges.
„Mönchengladbach ist von den Auswirkungen des Tagebaus stark betroffen. Mensch, Umwelt und Wirtschaft werden noch über Jahrzehnte hinaus beeinträchtig werden. Neben der Beschäftigung mit den Folgen für Natur und Umwelt, müssen wir jetzt versuchen, aus den Risiken des Strukturwandels Chancen für die Region herauszuarbeiten. Die Innovationsregion Rheinisches Revier ist der richtige Rahmen, um gemeinsam mit anderen Kommunen, Handwerkkammern und der IHK Projekte zu definieren, die unsere zukünftige wirtschaftliche und bevölkerungspolitische Perspektive aufzeigen“, fordert Felix Heinrichs, Vorsitzender der Mönchengladbacher SPD-Fraktion.
„Es ist gut und richtig, wenn wir intensiv mit den Tagebaurandgemeinden Erkelenz, Jüchen und Titz in einem informellen Planungsverband kooperieren. Gleichzeitig müssen wir aber jetzt versuchen, selbst Mitglied der IRR-Kommunen zu werden. Wir wollen von den Fördermitteln und der engen interkommunalen Zusammenarbeit profitieren. Außerdem dürfen wir nicht abgehängt werden und den Blick Richtung Süden aus den Augen verlieren. Neben Düsseldorf stellt die Region bis Aachen und Köln einen spannenden Entwicklungs- und Einzugsbereich für Mönchengladbach dar,“ so Heinrichs weiter.