Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist 2015 um 39,8 Prozent auf 955 Fälle im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, davon waren ca. 42 Prozent versuchte Einbrüche. 15,3 Prozent mehr Diebstahldelikte sind zu verzeichnen. Die Zahl der Einsätze bei Demonstrationen oder anderen Großereignissen ist gestiegen. Die Polizei in Mönchengladbach sieht sich vielfältigen und großen Herausforderungen gegenüber. Grund genug, den Polizeipräsidenten Mathis Wiesselmann zu einer Veranstaltung der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) einzuladen, um mit ihm über Prävention, Einbrecherbanden und die Belastung für Polizisten zu sprechen.
„Die rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei in Mönchengladbach leisten eine hervorragende Arbeit. Mehr als 85.000 Einsätze stehen Jahr für Jahr an. Demonstrationen, wie die von ProNRW oder anderen Populisten, stellen dabei auch die Polizisten vor eine schwierige Situation. Wir sind froh, dass sich immer noch junge Menschen dafür entscheiden, zur Polizei zu gehen und sich für unseren Staat und das Gemeinwohl zu engagieren. Ihnen müssen wir Rückendeckung geben. Die wachsende Zahl der Gewalttaten, gerade auch gegen Polizeibeamte, ist nicht hinnehmbar“, erklärt Felix Heinrichs, Vorsitzender der SPD-Fraktion.
„Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist eindeutig weiter gestiegen, liegt allerdings immer noch unter dem Niveau von 2012. Wir verfolgen Straftäter, leisten Aufklärungsarbeit und beraten die Bürgerinnen und Bürger, um sie vor Einbrüchen zu schützen. Unser Job wird aber auch nicht leichter, und NRW ist durch die vielen Autobahnen und die dicht besiedelten Räume leider geradezu prädestiniert für Einbrecherbanden. Immer neue Probleme kommen darüber hinaus auf uns zu. Militanter Salafismus oder auch Antänzer in der Altstadt beanspruchen Kräfte. Dennoch sind die Kolleginnen und Kollegen hoch motiviert. Wir brauchen aber auch Netzwerkpartner in Sachen Integration. Und im Vorfeld gilt: Soziale Integration ist die beste Prävention, das leistet aber nicht die Polizei, sondern wir brauchen die besten Kitas, die besten Schulen und Arbeitgeber, die ausbilden und jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen eine Chance geben“, stellt der Mönchengladbacher Polizeipräsident Mathis Wiesselmann fest.
„Zum 1. Januar 2016 haben wir beispielsweise unsere Kräfte in der Altstadt verstärkt, die sich speziell dem Phänomen Antänzer annehmen. Nach nur wenigen Einsätzen haben wir mittlerweile einen erstaunlichen Rückgang von Anzeigen zu verzeichnen. Konsequentes Vorgehen und eine verstärkte Präsenz auf der Straße zeigen ihre Wirkung“, so der Polizeipräsident weiter.
„Die kommunale Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst wird immer wieder diskutiert. Wir arbeiten an einer stärkeren Kooperation, um das Sicherheitsgefühl der Menschen in Mönchengladbach zu verbessern. Die Struktur der Bezirksbeamten trägt ebenso dazu bei. Es ist gut und richtig, dass es in Mönchengladbach noch lokale Polizisten gibt, die ihren Stadtteil kennen und Ansprechpartner für Bürger und Vereine sind. Privaten Sicherheitsdiensten, die viel Geld kosten, aber wenig bewirken können, erteilen wir jedoch gemeinsam mit der Polizei eine Absage. Die öffentliche Sicherheit gehört in die Hände von Profis und das ist unsere Polizei. Genauso unterstützen wir den Polizeipräsidenten, wenn er sagt, dass „eine Ausweitung der Videobeobachtung über die Altstadt als Kriminalitätsschwerpunkt hinaus zur Zeit keinen Sinn machen würde und die rechtlichen Voraussetzungen deshalb nicht vorliegen“, erklärt Felix Heinrichs.