„Was Mönchengladbach mit dem Kauf der Karstadt-Immobilie gelungen ist, war ein wirklicher Coup. Diese ‚Mönchengladbacher Lösung’ wird sich bezahlt machen. Die Chance, Innenstadtentwicklung an dieser Stelle als Stadt selbst zu betreiben und Arbeitsplätze zu sichern, haben sich die Mönchengladbacher nicht entgehen lassen. Wir stehen in Iserlohn vor ähnlichen Herausforderungen und haben die Karstadt-Immobilie ebenfalls erworben. Jetzt wollten wir uns einen Eindruck von der Entwicklung in Mönchengladbach und Rheydt verschaffen“, sagt Dimitrios Axourgos, Vorsitzender der SPD-Fraktion Iserlohn.
Wie geht eine Stadt mit zwei Innenstädten um? Welche Rolle spielt die Politik? Wie sind Fördermittel eingesetzt worden? Mit diesen Fragen im Gepäck besuchte die SPD-Fraktion Iserlohn die Rheydter Innenstadt mit Karstadt und die Gladbacher Innenstadt mit dem Minto und dem neuen Sonnenhausplatz. Begleitet vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Mönchengladbach Felix Heinrichs und dem Chef der Entwicklungsgesellschaft Dr. Ulrich Schückhaus machten sich die Kommunalpolitiker ein Bild von den Innenstadtbereichen.
Felix Heinrichs: „Das Minto hat sich im ersten Jahr sehr gut am Markt etabliert. Viele Menschen aus Nah und Fern besuchen Mönchengladbach und kaufen hier ein. Der Bereich um das Minto gewinnt mit dem neuen Sonnenhausplatz und weiteren Immobilienprojekten hinzu. Die Talfahrt der Randbereiche der Hindenburgstraße geht indes leider weiter. Allerdings muss man genau hinschauen. Große Modehäuser und auch die kleinen Seitenstraßen können sich behaupten. Wir sind mit den Händlern im Gespräch, wie wir die Voraussetzungen verbessern können. Rheydt hat sich mittlerweile wieder zu einem städtebaulich schicken Pflaster entwickelt. Mit dem Marktplatz und der Umfeldgestaltung ist ein wirklicher Mehrwert geschaffen worden. Allerdings muss es uns hier stärker gelingen, Geschäfte anzusiedeln und Kaufkraft zu binden.“
„Bei allem städtischen Engagement muss es immer korrespondierendes privates Handeln geben. Private Haus- und Grundstücksbesitzer müssen im eigenen Interesse Geld in ihre Immobilien investieren. Wenn die Stadt einen Platz für viele Millionen neu gestaltet, kann es doch nicht sein, dass private Hausbesitzer noch nicht einmal die Fassade neu streichen! Die Zahnlückenbebauung auf der Hindenburgstraße ist leider auch ein Beweis dafür, wie viel noch zu tun ist“, betont Heinrichs.
Axourgos bedankt sich für die kleine Stadttour: „In Mönchengladbach sieht man deutlich, dass sich die Politik nicht nur um Steine und Beton, sondern auch um eine soziale Innenstadtentwicklung gekümmert hat. Für uns Sozialdemokraten kommt es nicht nur auf schöne Gebäude, sondern vor allem auf die Menschen an, die sich hier heimisch fühlen sollen. Neue Wohnbauprojekte in den Innenstadtbereichen, wie sie in Mönchengladbach geplant sind, werden zu einer Stärkung der Innenstädte beitragen. Die Menschen wollen kurze Wege zum Einkaufen und lebendige Plätze. In Mönchengladbach finden sie beides. Wir werden die Erfahrungen mitnehmen und überlegen, wie wir in Iserlohn die Voraussetzungen für Einzelhandel und innenstadtnahes Wohnen verbessern können.“