Seit 2010 ist die Stadt Mönchengladbach eine der Modellkommunen im Landesprogramm „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“. In mittlerweile drei Stadtteilen – Rheydt-Mitte, Mülfort und Eicken – zeigt HOME (Hilfe und Orientierung für Mönchengladbach Eltern) eine deutliche Wirkung.
„HOME richtet sich an Familien mit Kindern zwischen 0 und 10 Jahren. Durch eine gezielte Bündelung von präventiven Angeboten in 27 Kitas, Grundschulen und Familienzentren schaffen wir ein Netzwerk, das Familien und Kinder besonders unterstützt. Wir wollen so vermeiden, dass sich Probleme in Familien auf die Entwicklung und die Zukunft der Kinder auswirken. Jedes Kind in Mönchengladbach soll beste Chancen erhalten!“, erklärt die jugendhilfepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Monika Berten.
Grund für die Entwicklung von HOME ist die vermehrte Hilfebedürftigkeit von einigen Familien in der Stadt. Zunehmende Belastungen durch Trennungen, Scheidungen, Arbeitslosigkeit, finanzielle Probleme, psychische Erkrankungen, Suchtprobleme, Sprachschwierigkeiten oder kulturelle Unterschiede bei Familien mit Migrationshintergrund sind die Herausforderungen, auf die HOME reagiert. Vor dem Hintergrund immens steigender Kosten für die Hilfen zur Erziehung (HzE), die für 2017 mit über 65 Mio. Euro angesetzt sind, wird die Bedeutung auch fiskalisch deutlich.
Felix Heinrichs, Vorsitzender der SPD-Fraktion, ergänzt: „Für uns steht das Schicksal der Kinder in Mönchengladbach im Vordergrund. Wir müssen aber auch die Finanzen im Blick behalten. HOME trägt sich größtenteils durch die Vermeidung von ‚Reparaturkosten‘ in Form von Mitteln für die Hilfen zur Erziehung. Im Jahr 2015 wurden 60 Prozent der Projektkosten durch Minderausgaben im HzE-Bereich refinanziert. Um zu weiteren Erkenntnissen zu kommen, arbeitet die Gemeindeprüfanstalt GPA gemeinsam mit der beauftragten Firma IMAKA an einer umfassenden Studie. Wir wollen erfahren, wie wir die eingesetzten Mittel effizienter einsetzen können, wo Einsparpotentiale bestehen und wie Hilfen direkter greifen können. Außerdem wollen wir HOME in die integrierte Stadtteil und Quartiersarbeit einbinden.“
Berten und Heinrichs sind sich einig: „Das HOME-Projekt zeigt Wirkung. Die Ausweitung auf die Bildungsförderung an Grundschulen durch die finanzielle Unterstützung der Wübben-Stiftung im Rahmen von ‚HOME plus‘ ist ein weiterer Baustein für ein umfassendes Rahmenkonzept Prävention. Bevor wir die Ausweitung dieses Konzeptes auf weitere Stadtteile angehen, wollen wir die aktuelle Überprüfung durch die GPA und IMAKA abwarten. 2018 können wir auf dieser Grundlage entscheiden, welche Stadtteile einbezogen werden. Dann können wir auch beurteilen, wie wir das Integrierte Handlungskonzept Mönchengladbach-Innenstadt einbeziehen.“