Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) diskutiert über Inklusion: „Wir wollen eine Gesellschaft für alle!“

Peter Gabor steht für Inklusion. Als Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft SelbstAktiv in Mönchengladbach, Mitglied des Landesbehindertenbeirates NRW, Mitglied von ProRetina und Sachkundiger Einwohner im Sozialausschuss der Stadt engagiert sich Gabor schon seit vielen Jahren für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Dabei betont er: „Wenn ich über Inklusion und Barrierefreiheit rede, will ich keine neuen Sonderwelten für Menschen mit Behinderungen schaffen. Barrierefreiheit ist für alle Menschen wichtig. Daher verwende ich lieber den Begriff des ‚Design for All’. Ich setze mich dafür ein, dass wir eine Gesellschaft für alle schaffen und Schritt für Schritt ganz unterschiedlichen Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglichen.“

Auf Einladung der SGK berichtet Gabor über bisherige Erfolge und anstehende Projekte rund um das Thema Inklusion in Mönchengladbach: „Mit der Einrichtung einer Stabsstelle Inklusion, der auch eine halbe Architektenstelle zugeordnet ist, hat Mönchengladbach gute Voraussetzungen geschaffen. Die UN-Behindertenrechtskonvention und das Inklusionsstärkungsgesetz in NRW sind die Grundlagen, auf denen Stadt, Verbände und die Bevölkerung aufbauen. Mit der neuen Landesbauordnung ist es beispielsweise gelungen, die Belange von Menschen mit Behinderungen stärker zu berücksichtigen. Neben standardisierten Verfahren kommt es mir aber vor allem auf die individuellen Lösungen im Alltag an, die nur in einem guten Dialog entstehen können. Ein schönes Beispiel dafür ist die Höhe von abgesenkten Bordsteinen am Straßenrand. Während Rollstuhlfahrer für eine komplette Schwellenfreiheit sind, benötigen Sehbehinderte idealerweise eine Kantenhöhe von sechs Zentimetern. Am Ende hat man sich dann auf drei Zentimeter geeinigt, um für beide Gruppen eine akzeptable Lösung zu finden.“

„Im Gespräch mit Peter Gabor ist noch einmal deutlich geworden, wo die großen Baustellen liegen. Natürlich geht es um bauliche Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und im Straßenraum. Bei Neubauprojekten müssen wir auf barrierefreie Wohnungen achten. Wir müssen aber genauso über die politische Partizipation sprechen. Als SPD sind wir dafür, Menschen mit und ohne Behinderung stärker an politischen Prozessen zu beteiligen. Dafür braucht es nicht unbedingt Beiräte. Bereits heute existieren ja eine Reihe von Verbänden und Selbsthilfegruppen. Sie beziehen wir bei Projekten wie dem anstehenden Masterplan Nahmobilität mit ein. Bei der Planung des MINTO hat der entsprechende Sachverstand dafür gesorgt, dass die Zugänge weitestgehend ohne Stufen oder Drehtüren gebaut sind. In Verbindung mit dem Förderprojekt UrbanLife+, das von der Sozialholding koordiniert wird, können wir eine moderne und aktuelle Informationssammlung erstellen, die zum Beispiel aufzeigt, wo die nächste Parkbank liegt und welche Gebäude barrierefrei zugänglich sind. Dank moderner Technik braucht man dafür keine teuren Broschüren mehr, sondern kommt mit einer App aus. Bei dem angestrebten Integrierten Handlungskonzept Mönchengladbach besteht die Chance, mit öffentlichen Fördermitteln das Zentrum von Alt-Gladbach an vielen Stellen auch barrierefrei zu gestalten“, so Felix Heinrichs, Vorsitzender der SPD-Fraktion.

„Bei vielen Beteiligten in Gesellschaft, Politik und Verwaltung ist das Thema in den Köpfen angekommen. Der Neubau der Verwaltung in Rheydt wird dazu beitragen, die Zugänglichkeit der Stadtverwaltung massiv zu verbessern. Auf dem Weg dahin können auch kurzfristig Verbesserungen umgesetzt werden. Im Rathaus Rheydt sollten für die Grundsicherung und dem Bürgerservice durch eine verwaltungsinterne Organisation leerstehende Büroräume im barrierefrei erreichbaren Gebäudeteil geschaffen werden. “, so Peter Gabor.