Im Rahmen einer Bildungsveranstaltung der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) informierte Dr. Sascha Derichs, Leiter des Jugendbüros in der Städteregion Aachen, über die Ansätze zur Jugendbeteiligung: „Wir zielen darauf ab, Jugendliche zu informieren, zu motivieren und zu aktivieren. Unser eigentliches Highlight ist das Projekt ,Das geht!‘, bei dem wir bis zu 1.000 Jugendliche und Politiker zusammenbringen. Hier wird in Werkstätten und Workshops über konkrete Probleme und Ideen diskutiert. Mit dem Projekt ,JUST‘ haben wir ein Mentoringprogramm ins Leben gerufen, bei dem Jugendliche sechs Wochen lang jeweils einen Kommunalpolitiker begleiten, um einen unmittelbaren Einblick zu erhalten. Durch die ,Jugendbank‘ gibt es mittlerweile sogar die Möglichkeit, Ideen von jungen Menschen direkt zu fördern. Bis zu 400 Euro können über diesen Fonds als Unterstützung für ein Einzelprojekt abgerufen werden.“
Neben einer studentischen Hilfskraft in der Koordinierungsstelle Jugendpartizipation gehören seit sieben Jahren pro Jahr zwei junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr im politischen Leben (FSJ) absolvieren, zum Team. Ihnen gelingt es jedes Jahr, Fördermittel für konkrete Projekte einzuwerben. Ines Alberding, aktuelle FSJlerin berichtet: „Gerade im Vorfeld von Wahlen kommt es auf eine altersgerechte Ansprache an. Wir informieren und schaffen Möglichkeiten für den Dialog. Daneben ist es wichtig, die vorhandenen Strukturen von Schülervertretungen beispielsweise zu vernetzen und zu unterstützen. In sieben Ausschüssen des Aachener Städteregionstags können Bezirksschülervertreter bereits heute beratend teilnehmen.“
Auf Initiative des Jugendzentrums Westend hat eine Gruppe von Jugendlichen bereits Vorschläge für Mönchengladbach erarbeitet. Marie-Luise Steves-Rombey hat den Prozess mit begleitet: „Den jungen Menschen, die teils Schüler, teils auch schon Auszubildende oder Studierende sind, geht es vor allem darum, durch neue Möglichkeiten mehr Beteiligung zu wecken. Identität und eine enge Verbindung zur Stadt wachsen, wenn junge Menschen an Entscheidungen selbst beteiligt sind Das Beispiel Aachen zeigt, dass es dafür aber auch einer professionellen Unterstützung durch die Stadt bedarf.“
„Demokratie kann man nicht nur aus Büchern lernen. Deshalb hat der Parteitag der SPD Mönchengladbach im November 2016 beschlossen, die Änderung der Gemeindeordnung aufzugreifen, die mehr Partizipation ermöglicht. Als SPD-Fraktion wollen wir mehr Beteiligung vor Ort schaffen. Allerdings ist uns wichtig, dass wir die betroffenen Menschen unbürokratisch und direkt ansprechen. Gerade bei der Jugendbeteiligung halten wir daher Beiträte und neue Gremien für unattraktiv. Wir sind bereits mit unserem Kooperationspartner CDU im Gespräch. Wir müssen finanzierbare Lösungen für eine Stärkungspaktkommune finden“, so Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender in Mönchengladbach.