Die Städte Krefeld und Mönchengladbach können auf eine hervorragende, seit mittlerweile 66 Jahren bestehende Theaterehe zurückblicken. Das Gemeinschaftstheater gilt dabei als Paradebeispiel interkommunaler Zusammenarbeit und wird vielfach als kulturpolitisches Vorbild herangezogen. „Wir wollen die Erfolgsgeschichte unserer Theaterehe fortsetzen“, so die beiden Vorsitzenden der SPD-Fraktionen im Rat der Stadt Krefeld und Mönchengladbach, Benedikt Winzen und Felix Heinrichs.
Vor dem Hintergrund der auslaufenden und als „Theater mit Zukunft II“ bekannten Vereinbarung wollen sich die SPD-Ratsfraktionen aus Krefeld und Mönchengladbach daher die bisherigen Planungen zur Fortsetzung in den kommenden Wochen in einer gemeinsamen Sitzung durch die Theaterleitung erläutern lassen.
Bis 2020 habe das aktuelle Konzept für die zwei Spielorte noch Gültigkeit. „Dennoch müssen wir bereits jetzt beginnen, den Rahmen für die nachfolgenden Jahre festzulegen“, sagt Winzen mit Blick auf die mittelfristige Zukunft der Spielstätten. Bereits im Dezember habe es daher erste Abstimmungsgespräche der beiden Fraktionen gegeben. In einem gemeinsamen Brief habe man sich zudem an die zuständige Landesministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, Christina Kampmann, gewendet und für die Unterstützung der Theaterehe geworben. „Wir haben der Ministerin die Stärken unseres Gemeinschaftstheaters und dessen außerordentliche Bedeutung für die Kulturlandschaft am Niederrhein eindrücklich dargelegt“, berichtet Heinrichs. Winzen ergänzt: „Die Bühnen sind kulturelle Aushängeschilder beider Städte, die im Spannungsfeld zwischen künstlerischem Anspruch und wirtschaftlichen Zwängen hervorragende Arbeit leisten. Im Interesse einer kreativen und lebendigen Theaterlandschaft müsse das Land den Kommunen hier zur Seite stehen.“
Winzen und Heinrichs zeigten sich erfreut, dass sich die Ministerin in Ihrer Antwort für eine bessere finanzielle Unterstützung der Theaterlandschaft in NRW ausgesprochen und auch positive Signale für das Theater Krefeld und Mönchengladbach gesendet habe.
„Ziel muss es sein, dem Theater weiterhin Planungssicherheit zu geben, aber auch neue Perspektiven aufzuzeigen. Im Zentrum steht natürlich stets die Frage, wie sich die Planungen der Theaterleitung in beiden städtischen Haushalten vor dem Hintergrund angespannter kommunaler Kassen vernünftig abbilden lassen“, macht Heinrichs deutlich. „Auch die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen ist weiterhin erforderlich, um eine strukturelle Unterfinanzierung zu verhindern.“
Die aktuellen Gespräche zum Thema Theater wollen die Vorsitzenden auch zum Anlass nehmen, den gemeinsamen Austausch und die Zusammenarbeit ihrer Fraktionen in anderen Bereichen zu intensivieren. „Krefeld und Mönchengladbach stehen vor ähnlichen Herausforderungen, die interkommunale Zusammenarbeit wird zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. Es ist daher mehr als sinnvoll, den Blick auch über die Stadtgrenzen hinaus zu weiten und von den Erfahrungen anderer Kommunen zu profitieren“, betonen Winzen und Heinrichs.