„Wir wollen Jugendliche direkt und unkompliziert beteiligen“ – CDU und SPD bringen Antrag zu Jugendpartizipation voran

Mit einem gemeinsamen Antrag wollen CDU-Fraktion und SPD-Fraktion Jugendliche stärker in politischen Prozessen einbinden und beteiligen. Hierzu soll die Verwaltung eine Konzeption erarbeiten, die auf bestehende Strukturen aufbaut.

SPD-Fraktionsvorsitzender Felix Heinrichs: „Wir zielen darauf ab, Jugendliche stärker zu informieren, zu motivieren und im Ergebnis auch aktiv zu beteiligen. Schon Mitte des Jahres haben wir uns mit unseren Kollegen aus Aachen unterhalten, die seit vielen Jahren erfolgreich unterwegs sind.  Wir wollen keine neue, parallele Struktur aufbauen sondern bereits funktionierende Angebote von Jugendlichen stärken und ausbauen. Dies kann über projektbezogene Beteiligungsformate bis hin zur Einbindung von Jugendlichen in Ratsausschüsse erfolgen. Wir nehmen das Thema ernst und fordern die konkrete Bereitstellung von Personalressourcen, damit auch die Umsetzung sichergestellt ist. Die Aachener haben positive Erfahrungen mit jungen Menschen gemacht, die ein freiwilliges soziales Jahr im politischen Leben genutzt haben, um sich in dem Projekt Jugendbeteiligung zu engagieren.“

Dr. Hans Peter Schlegelmilch, CDU-Fraktionsvorsitzender betont: „Gerade im Vorfeld von Wahlen kommt es auf eine altersgerechte Ansprache an. Die Konzeption soll Möglichkeiten für die Schaffung eines Dialoges benennen, der hierbei auch die vorhandenen Strukturen von Schülervertretungen und Stadtjugendring vernetzt und unterstützt. Wir wollen junge Menschen direkt und unbürokratisch ansprechen. Von der Idee, Beiräte für bestimmte Gruppen einzurichten, halten wir wenig. Beteiligung muss dort stattfinden, wo die Entscheidungen fallen und nicht in Planspielen.“

Auf Initiative des Jugendzentrums Westend hat eine Gruppe von Jugendlichen bereits Vorschläge für Mönchengladbach erarbeitet und den beiden Fraktionsvorsitzenden vorgestellt. „Den jungen Menschen, die teils Schüler, teils auch schon Auszubildende oder Studierende sind, geht es vor allem darum, durch neue Möglichkeiten mehr Beteiligung zu wecken. Identität und eine enge Verbindung zur Stadt wachsen, wenn junge Menschen an Entscheidungen selbst beteiligt sind Das Beispiel Aachen zeigt, dass es dafür aber auch einer professionellen Unterstützung durch die Stadt bedarf. Mit unserem Antrag wollen wir erreichen, dass das Thema auf die Tagesordnung von Politik und Verwaltung kommt und die bereits engagierten Jugendlichen ein Forum bekommen“, so Heinrichs und Schlegelmilch weiter.

 

Nachrichtlich einige Projekte aus Aachen:
Das Projekt ,Das geht!’, bei dem bis zu 1.000 Jugendliche und Politiker zusammenkommen. Hier wird in Werkstätten und Workshops über konkrete Probleme und Ideen diskutiert.
Mit dem Projekt ,JUST’ wurde ein Mentoringprogramm ins Leben gerufen, bei dem Jugendliche sechs Wochen lang jeweils einen Kommunalpolitiker begleiten, um einen unmittelbaren Einblick zu erhalten.
Durch die ,Jugendbank’ gibt es mittlerweile sogar die Möglichkeit, Ideen von jungen Menschen direkt zu fördern. Bis zu 400 Euro können über diesen Fonds als Unterstützung für ein Einzelprojekt abgerufen werden.
Daneben sitzen Jugendvertreter als beratende Mitglieder in Ausschüssen des Rates und können sich unmittelbar an Debatten beteiligen.