Drohende Dieselfahrtverbote: Nicht nur bis zur Stadtgrenze denken!

Mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zur grundsätzlichen Zulässigkeit von Dieselfahrtverboten ist die Debatte um die Luftqualität in Städten weiter angefacht worden. In Mönchengladbach werden seit Jahren sinkende Stickstoffdioxidwerte registriert, die allerdings an einer Messstelle noch leicht über dem Grenzwert liegen.

Felix Heinrichs, Fraktionsvorsitzender der SPD betont: „In Mönchengladbach werden wir voraussichtlich um Dieselfahrtverbote herumkommen. Die Überschreitung der zulässigen Grenzwerte werden wir durch andere Maßnahmen, wie konsequente LKW-Fahrverbote in den Griff bekommen. Das ist allerdings für viele Mönchengladbacher nur ein halber Trost. Wir dürfen nicht nur bis zur Stadtgrenze denken! Viele Menschen fahren beispielsweise jeden Tag zur Arbeit nach Düsseldorf oder in andere Großstädte der Region. Handwerksbetriebe sind auch außerhalb der Stadt im Einsatz. Wenn wir mehr Menschen aus der Region in die Stadt ziehen wollen, müssen wir ihnen gute Verkehrsanbindungen in die umliegenden Metropolen bieten. Die Verlängerung der S8 mindestens bis Rheydt, eine schnellere Bahnverbindung Richtung Köln und eine bessere Verknüpfung zwischen Rad, Bus und Bahn sind essentiell, wenn wir den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel stärken wollen. Wir müssen regional denken und gemeinsam mit den Nachbarstädten über Lösungen nachdenken. In Mönchengladbach stehen alle dicht zusammen, wenn es darum geht, Mobilität zu ermöglichen und gleichzeitig für ein sauberes und gesundes Stadtklima zu sorgen.“

„Die Ankündigungen von Land und Bund stimmen mich nicht wirklich hoffnungsfroh. Alle Beteiligten müssen jetzt beweisen, dass sie nicht nur Sonntagsreden halten können. Der Vorstoß für einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr beispielsweise ist sang- und klanglos wieder in der Schublade verschwunden. Jeder, der so eine Forderung in den Mund nimmt, muss doch wissen, was alles daran hängt. In Mönchengladbach würden rund 60 Millionen Euro fehlen, wenn keine Entgelte mehr erhoben würden. Wir brauchen keine Nebelkerzen, sondern praktikable Vorschläge, wie wir die Gesundheit der Menschen in stark belasteten Straßenzügen nachhaltig schützen können, ohne den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Noch ist die Elektromobilität nicht soweit, dass sie den massenhaften Wegfall von Diesel-Fahrzeugen auffangen könnte. Sollten wieder mehr Benziner auf der Straße unterwegs sein, kommt ein Feinstaubproblem auf uns zu. Wir müssen die in die Pflicht nehmen, die durch ihre Tricksereien den ganzen Skandal erst ausgelöst haben. Die Autohersteller müssen endlich Hardware-Nachrüstungen anbieten und damit die bereits zugelassenen Diesel sauberer machen“, so Heinrichs.