Wenn beide Eltern voll berufstätig sind, können die üblichen Betreuungszeiten einer Kita zum Problem werden. Daher hat sich die Stadt unterstützt durch das Bundesprogramm „KitaPlus“ auf den Weg gemacht, an vier Kitas längere Öffnungszeiten anzubieten. Die vier städtischen Kitas haben jeweils von 06:00 Uhr bis 18:30 Uhr geöffnet und bieten so den Eltern mehr Flexibilität bei einer qualitativ guten Betreuung der Kinder an. Hinzu kommen vier weitere Kitas von freien Trägern.
„Wenn wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine steigende Beschäftigungsquote bei Frauen tatsächlich erreichen wollen, müssen wir auch die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Längere Öffnungszeiten der Kitas gehören für uns als SPD-Fraktion unbedingt mit dazu. Daher begrüßen wir ausdrücklich das Pilotprojekt, das jetzt seit gut 18 Monaten in Mönchengladbach läuft. Wir unterstützen die Idee, pro Stadtbezirk eine feste Kita zu etablieren, die auch die so genannten Randzeiten vor 08:00 Uhr und nach 16:00 Uhr abdeckt. So können wir dem Bedarf von Müttern und Väter entgegen kommen. Neben den Kitas sollen nach Vorstellung der Verwaltung sinnvollerweise auch Tagespflegepersonen in das Konzept der Randzeitenbetreuung einbezogen werden“, sagt die jugendhilfepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Monika Berten.
„Neben den Randzeiten spielt mittlerweile auch die Betreuung am Samstag eine Rolle. Die Befragung der Verwaltung hat ergeben, dass in einigen Stadtbezirken bis zu 11,4 Prozent der befragten Eltern den Wunsch nach einer Samstagsöffnung haben. Darüber hinaus gibt es auch Eltern, die eine Betreuung am Sonntag begrüßen würden. Diese Ergebnisse zeigen doch deutlich, dass der Wandel unserer Arbeitswelt voll durchschlägt. Die Realität von Eltern und Familien sieht heute definitiv anders aus, als noch vor einigen Jahren. Gerade Alleinerziehende äußern klar den Wunsch nach einer längeren Kinderbetreuung, um wieder in Vollzeit oder zumindest mehr Stunden zu arbeiten. Gerade in den Außenbezirken wie Hardt oder Rheindahlendrängen Eltern auf längere Öffnungszeiten“, stellt der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Felix Heinrichs, fest.
Das Förderprogramm des Bundes ist bis zum 31. Dezember 2018 befristet. Pro Jahr fallen für die vier städtischen Einrichtungen alleine 330.000 Euro zusätzliche Personalkosten an. „Wir hoffen sehr, dass der Bund die Finanzierung fortsetzt und die Kommunen bei dieser wichtigen Aufgabe nicht alleine lässt. Die Verwaltung hat eine weitere Klärung zugesagt. Spätestens bei den anstehenden Haushaltsberatungen müssen wir Klarheit schaffen, wie es langfristig mit ausgedehnten Randzeiten in den Kitas weitergeht. Die Eltern brauchen Verlässlichkeit“, betonen Heinrichs und Berten.
Dazu Gülistan Yüksel, Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete: „Bei mehreren Terminen in den beteiligten Kitas konnte ich mich von der besonderen Bedeutung überzeugen. Wir müssen eine bedarfsgerechte Kita-Versorgung für alle sicherstellen. Deshalb ist es gut, dass wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben, das erfolgreiche KitaPlus-Programm fortzuführen und weiterzuentwickeln. Dafür setze auch ich mich im Familienausschuss ein. Mit dem Gute-Kita-Gesetz stellt der Bund in den nächsten Jahren außerdem zusätzliche Mittel in Höhe von 3,5 Milliarden Euro für die Kindertagesbetreuung zur Verfügung. Eine Investition, die sich lohnt.“