SGK informiert sich über die Arbeit der LVR-Klinik in Mönchengladbach: „Gut aufgestellt für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen“

„Seit den 1970er Jahren setzt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) auf das Prinzip der gemeindenahen Psychiatrie. Menschen, die unter Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten leiden, dürfen nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Diese Menschen benötigen ganz besonders unsere Unterstützung und Hilfe. Daher hat es sich als wegweisend richtige Entscheidung erwiesen, die Klinik mitten in Rheydt aufzubauen und in den letzten Jahren massiv zu sanieren und zu erweitern. In Summe hat der LVR 492 Mio. Euro in die Kliniken im Rheinland investiert, um ein wohnortnahes und qualitatives Angebot sicherzustellen“, sagt die SPD-Ratsfrau Monika Berten, die auch die Stadt Mönchengladbach in der Landschaftsversammlung des LVR vertritt.

Bei einem Besuch in der Klinik an der Heinrich-Pesch-Straße informierten sich  die Mitglieder der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) über die aktuelle Arbeit vor Ort und die abgeschlossenen, umfangreichen Baumaßnahmen. Der Ärztliche Direktor, Dr. Stephan Rinckens, gab einen ausführlichen Einblick in die Geschichte der Klinik und die aktuelle Situation: „Das Bild auf die Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Nicht die Krankheit und die Verwahrung der Patienten stehen heute im Vordergrund sondern der Mensch mit seinen individuellen Problemen und Fähigkeiten und in seinem Lebenskontext. Die Klinik wurde 1972 für die Stadt Mönchengladbach gegründet. Kein Mensch soll ausgegrenzt werden. Trotz der zentralen Lage bieten wir eine Oase der Ruhe und Entschleunigung an. Der mit alten Bäumen bestandene Park bietet einen Rückzugsraum für die Patientinnen und Patienten.“

„Bei uns hat die menschliche Zuwendung und die persönliche Betreuung oberste Priorität. Dadurch können Zwangsmaßnahmen, die in seltenen Situationen zum Schutz notwendig sein können, meistens vermieden werden. So finden die allermeisten Behandlungen freiwillig und in guter Absprache der Behandlungsziele statt. Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass es in Deutschland auch andere Zeiten gab, in denen psychisch Kranke gezielt als unwertes Leben ermordet wurden oder an ihnen experimentiert wurde. Diese dunkeln Seiten in unserer Geschichte sind immer noch ein mahnendes Kapitel für alle, die in psychiatrischen Kliniken arbeiten. In Mönchengladbach ist eine Klinik für die Stadt entstanden, in der wir uns jedem Menschen annehmen, der in einer psychischen Erkrankung oder schweren Krise unsere Hilfe benötigt. Wir tragen dazu bei, dass jeder Mensch auch bei einer psychischen Erkrankung in dieser Stadt leben kann“, so Dr. Rinckens weiter.

„Wir konnten uns ein gutes Bild davon machen, dass am Standort Mönchengladbach/ Rheydt nicht nur baulich der neuste Standard gilt sondern auch in der täglichen Arbeit. Daher gilt unser Dank und Respekt vor allem den rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Zahl der Menschen, die sich in ärztliche Beratung und Therapie begeben, steigt stetig. Depressionen, Schizophrenien, Abhängigkeitserkrankungen und demenzielle Veränderungen nehmen zu bzw. werden häufiger behandelt. Als Gesellschaft und als Stadt müssen wir uns dieser Entwicklung stellen und gemeinsam mit dem LVR auf moderne Therapiekonzepte setzen. Dazu gehört auch die Einbindung von ambulanten Wohngemeinschaften und Trägern wie dem Reha-Verein. Die Klinik hat sich schon deutlich Richtung Stadt und Gesellschaft geöffnet, um den Menschen wieder einen Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, erklärt Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender.

Auf dem Foto v.l.n.r.: Monika Berten, Ralf Horst, Felix Heinrichs, Matthias Engel, Dr. Stephan Rinckens (LVR-Klinik), Hans-Willi Körfges MdL, Dörte Schall, Ulrich Elsen