SPD-Fraktion diskutiert mit IG Metall und DGB: „Mönchengladbacher Arbeitsmarkt steckt mitten im Umbruch“

In den letzten Jahren haben immer wieder Schreckensmeldungen von namhaften Mönchengladbacher Traditionsunternehmen die Zeitung gefüllt. Vergleicht man die Zusammensetzung der Beschäftigten in der Stadt heute mit den Zahlen von vor einigen Jahren, kann man einen deutlichen Rückgang der klassischen Industriearbeitsplätze – gerade im Textil- und Textilmaschinensegment – feststellen. Stattdessen sind mehr Jobs im Dienstleistungs-, Logistik- oder auch Gesundheitsbereich hinzugekommen. Die Transformation des Arbeitsmarktes ist immer noch in vollem Gange. Der Vorstand der SPD-Fraktion Mönchengladbach traf sich dazu mit Vertretern der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Mönchengladbach.

„Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse hat in Mönchengladbach ein Rekordhoch erreicht. Uns interessiert aber nicht nur die absolute Zahl, sondern auch die Frage, welche Jobs dahinter stecken. Gerade mit Blick auf eine sichere Altersvorsorge spielt eine gute Bezahlung eine wichtige Rolle. Wie nachhaltig sind die Jobs mit Blick auf die immensen Umwälzungen durch die Digitalisierung? Wir setzen auch bei der Stadt und den städtischen Tochtergesellschaften auf gute Arbeitsbedingungen. Bei der NEW kommen über 100 Busfahrer aus einer Tochtergesellschaft zurück, die Müllwerker sind wieder bei einer hundertprozentigen Stadttochter ohne Drittbeteiligung und der Eigenbetrieb Gebäudemanagement stellt wieder selbst Reinigungskräfte an, statt nur auf Outsourcing zu setzen“, erklärt Felix Heinrichs, Vorsitzender der SPD-Fraktion.

„Gerade für die Beschäftigten sind die Veränderungen am Arbeitsplatz nicht immer einfach und unkompliziert. Die Digitalisierung stellt ganz neue Anforderungen an den einzelnen Arbeitnehmer und erfordert mehr Flexibilität als früher. Unsere Aufgabe als Gewerkschaft ist es, die Rechte der Beschäftigten zu wahren und zu schützen. Die schöne neue Arbeitswelt darf kein Einfallstor für Ausbeutung werden. Daher setzen wir viel Wert darauf, in Tarifverhandlungen neben dem Gehalt auch Forderungen nach besserer Qualifizierung oder ein Recht auf befristete Teilzeit durchzukämpfen. Natürlich sehen wir auch die Chancen. Innovative Unternehmen sind ein Garant für qualitativ hochwertige Arbeitsplätze. Und gerade diese Unternehmen brauchen gut ausgebildete junge Menschen. In Mönchengladbach haben wir zum Glück eine gute Ausgangslage, da Stadt, Politik und lokale Unternehmer häufig an einem Strang mit uns ziehen. Wenn es wie bei GE oder SMS zu Problemen kommt, sind alle schnell an einem Tisch, um möglichst viele Arbeitsplätze in der Stadt zu halten“, so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Mönchengladbach, Reimund Strauß.

Emrah Bektas, Vorsitzender des DGB Mönchengladbach ergänzt: „Als DGB haben wir natürlich den ganzen Arbeitsmarkt im Blick. Die Entwicklung hin zu mehr Jobs in der Logistik bedeutet für viele Menschen zwar eine Rückkehrmöglichkeit in Arbeit. Gleichzeitig müssen wir aber darauf achten, dass Bezahlung, Alterssicherung und Arbeitsbedingungen stimmen. Die aktuell diskutierte Schaffung eines sozialen Arbeitsmarktes und das Recht auf eine befristete Teilzeit sind wichtige Themen, die vom SPD-geführten Arbeitsministerium vorangetrieben werden.“