Was passiert gerade in unserem Land? Ist der Integrationsprozess gescheitert? Brechen alte Konflikte wieder auf? Bei sommerlichen Temperaturen hat der SPD-Ortsverein Rheydt/ Odenkirchen Recep Eroglu, Vorsitzender des Bildungsvereins Kompass e.V. und den SPD-Fraktionsvorsitzenden, Felix Heinrichs, zum Rheydter Marktgespräch eingeladen, um über die aktuelle Integrationsdebatte zu diskutieren.
„Wir alle sind Deutsche. Und wir alle wollen dieses Land gestalten. Aber wenn die jungen Menschen, denen wir Nachhilfe geben und denen wir soziale Angebote machen, merken, dass sie ausgegrenzt werden, wird es schwer. Wie sollen wir Werte vermitteln, wenn Kinder und Jugendliche Akzeptanz und Gleichberechtigung gar nicht im Alltag erfahren? Wir sagen unseren Jugendlichen, dass sie ohne Bildung in Deutschland nichts erreichen können und sich in der Schule anstrengen sollen. Das wird aber nicht einfacher, wenn sie ständig Ablehnung und Enttäuschung erfahren“, sagt Recep Eroglu.
Felix Heinrichs stellt fest: „Ich glaube, dass wir viel früher anfangen müssen. Integration setzt voraus, dass alle den Wert von Vielfalt erkennen. Immer mehr bekommt man aber leider das Gefühl, dass Teile der Gesellschaft lieber unter sich bleiben würden und Ängste vor allem Neuen schüren. Davon sind nicht nur Menschen mit Migrationshintergund betroffen, sondern auch beispielsweise queere Menschen. Vielfalt ist eine Chance für unsere Gesellschaft und keine Gefahr. Das müssen gerade wir Sozialdemokraten wieder deutlich machen!“
Matthias Poser, Vorsitzender der SPD Rheydt/ Odenkirchen bedankt sich für die Diskussion: „Die SPD muss wieder der Ort gesellschaftlicher Debatten sein. Wir müssen raus aus den Hinterzimmern und rauf auf die Plätze. Daher haben wir uns überlegt, über den Sommer hinweg mehrere Marktgespräche zu organisieren, um interessante Menschen zum Dialog einzuladen. Die Beteiligung unserer Mitglieder trotz Rekordtemperaturen bestätigt den Kurs. Der Abend hat gezeigt, dass wir stark aufpassen müssen, dass die Integrationserfolge der letzten Jahrzehnte nicht weggewischt werden und wir irgendwann wieder bei null anfangen müssen. Alle Menschen, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, müssen sich frei entfalten können, egal welche Hautfarbe sie haben, wo sie herkommen, welcher Religion sie angehören oder wen sie lieben. Das macht doch das moderne Deutschland aus.“


