Der Flughafen Mönchengladbach hat sich in den vergangenen Jahren zu einem anerkannten Standort für Werften und Werkstätten von Flugzeugen entwickelt. Rund 500 hochqualifizierte Arbeitsplätze sind so entstanden. Hinzu kommen noch weitere Arbeitsplätze, die mittelbar an den Betrieben hängen. Mitte des Jahres hat die Stadt Mönchengladbach nach langwierigen Verhandlungen einen Großteil der Gesellschaftsanteile von der Flughafengesellschaft Düsseldorf übernommen. Zukünftig wird die Düsseldorfer Seite, die die Veränderung angestoßen hatte, nur noch 20 Prozent halten. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Mönchengladbacher Flughafens, Franz-Josef Kames, machten sich die Mitglieder des SPD-Fraktionsvorstandes in den Sommerferien ein aktuelles Bild von der Situation vor Ort und den bisher eingeleiteten Schritten.
„Wir haben uns für die Übernahme der Flughafenanteile entschieden, um die Chance einer positiven Entwicklung des Flughafens nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Natürlich sehen wir das große Risiko, das dieses Geschäft birgt. Uns muss es jetzt unbedingt gelingen, das jährliche Defizit des Flughafens drastisch zu verkleinern. Daher müssen wir alle gemeinsam schnell und dennoch überlegt handeln. Wie können wir neue Firmen an den Standort locken? Wo sind Flächen für zusätzliche Hallen? Wo kann gespart werden? Welche Gebühren und Einnahmepositionen lassen sich erhöhen? In den nächsten Monaten müssen zu diesen Fragen konkrete Antworten vorliegen, um die Zukunft des Flughafens und damit auch der Arbeitsplätze zu sichern. Wir müssen die Potentiale schnell heben“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs.
„Das größte Problem am Flughafen Mönchengladbach ist die Länge der Landebahn. Eine längere Runway würde es den Werften ermöglichen, an größeren Flugzeugen zu arbeiten. Außerdem bleiben die Kosten der Flugsicherung am Flughafen hängen. Hier müssen wir noch einmal anpacken. Die Gebühren für Starts und Landungen beispielsweise können wir zeitnah anheben. Alte Hallen müssen durch neue und größere ersetzt werden, um mehr ‚Flughafen-Parkplätze’ vermieten zu können. Insgesamt steckt in dem Bereich Vermietung und Verpachtung am Standort noch einiges an Potential. Uns erreichen wöchentlich verschiedene Anfragen, auch von großen Unternehmen. Und es gibt sowohl kurzfristig als auch mittelfristig erschließbare Flächen am Rollfeld“, so Franz-Josef Kames.
Heinrichs ergänzt: „Die Anteilsübernahme ist verbunden mit einer Zahlung von 8,5 Millionen Euro von Düsseldorf an Mönchengladbach, um die jährlichen Verluste bis zum Jahr 2020 auszugleichen. Hinzu kommt die kostenfreie Tilgung eines Darlehens. Bis 2020 haben wir also die Luft, um Pläne zu entwickeln und die Defizite haushaltsneutral auszugleichen. Stadt, EWMG und NEW als Eigentümer sowie die ortsansässigen Unternehmen sind gemeinsam unterwegs. Mithilfe von weiteren Experten wird aktuell an einem Konzept gearbeitet, um den Flughafen aus den tiefroten Zahlen zu holen. Als SPD-Fraktion werden wir den Prozess aktiv unterstützen.“