SPD fordert Ausbau von OGATA-Betreuung: „Wir müssen aus der Perspektive der Kinder denken“

Eine Diskussionsveranstaltung der SPD Mönchengladbach im Haus Zoar beförderte viele Baustellen im Zusammenhang mit der OGATA-Betreuung zu Tage. Betreuerinnen und Betreuer klagen über fehlende Wertschätzung des Ganztages und mangelnde Verbindlichkeit.

„Die Diskussionsveranstaltung hat deutlich gezeigt, dass es im Zusammenhang mit der OGATA-Betreuung viele Probleme gibt. Nicht nur der Bedarf an Plätzen ist groß, auch die Qualität der Betreuung schwankt. Wenn Betreuung mehr sein soll als eine Verwahrmöglichkeit für Kinder, müssen wir die Perspektive wechseln. Angebote wie Sprachförderung, sportliche Betätigung, Leseförderung oder auch soziales Lernen brauchen Zeit und Verlässlichkeit. Wir müssen mehr aus der Perspektive der Kinder denken und weniger über flexible Abholzeiten reden. Langfristig wollen wir Grundschulen Richtung Ganztagsschulen entwickeln und noch stärker in den Stadtvierteln vernetzen. Mit den Präventionsprogrammen HOME und HOME plus setzen wir in Mönchengladbach richtig an. In den Ganztagsgrundschulen muss Zeit und Raum für Sozialarbeit sein, um Familien insgesamt zu unterstützen“, stellt Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender, fest.

„Es wird noch eine große Herausforderung sein, NRW-weite Qualitätsstandards für die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern zu schaffen. Der Bund ist in der Pflicht endlich das so genannte Kooperationsverbot abzuschaffen, damit Geld direkt in den OGATA-Ausbau fließen kann. Wir dürfen die Kommunen nicht mit den laufenden Personalkosten alleine lassen. Wir müssen die Gehälter einmal anheben und dann jährlich mit der allgemeinen Tarifentwicklung steigen lassen, wenn wir noch gutes Personal für diese wichtige Aufgabe finden wollen. Durch neue Aufgaben in der Arbeit mit Familien und der Vorbereitung der Ganztagsbetreuung wollen wir den Beschäftigten auch eine Perspektive abseits der Teilzeitfalle bieten“, so die SPD-Landtagsabgeordnete und AWO Niederrhein-Vorsitzende Britta Altenkamp.

Ein besonderes Element der Veranstaltung: Die Gäste im Publikum konnten die Podiumsfragen per SMS oder WhatsApp Nachricht mitgestalten. „Das wurde so gut angenommen, dass wir nicht alle Fragen in die Diskussion einbringen konnten. Wir werden aber in den kommenden Tagen alle Fragen beantworten und die Anregungen für die weitere Diskussion nutzen. Wir laden auch alle ein, sich weiterhin zu beteiligen“, resümiert Josephine Gauselmann, die gemeinsam mit Janann Safi die Moderation übernommen hatte.

Als Expertinnen und Experten waren die SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der AWO Niederrhein Britta Altenkamp, Karin Lossen vom Institut für Schulentwicklungsforschung an der TU Dortmund und Ruth Poos, OGATA-Leiterin an der Grundschule Untereicken und SPD-Fraktionsvorsitzender Felix Heinrichs eingeladen.

„Nicht nur Land und Bund sind gefragt. Die OGATA-Betreuung muss auch Thema bei den Beratungen im Rat sein. Eltern und Kinder werden spätestens 2025 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Grundschule haben. Wir wollen heute schon die langen Wartelisten abarbeiten und den Ausbau an Plätzen und Qualitätsverbesserungen vorantreiben. Jedes Kind in Mönchengladbach soll einen bezahlbaren und guten OGATA-Platz finden“, so Hans-Willi Körfges, SPD-Landtagsabgeordneter aus Mönchengladbach, zum Abschluss der Veranstaltung.