„Wird der Unterstützungsbedarf an unseren Schulen missachtet?“ Landesregierung erteilt Mönchengladbacher Bewerbungen eine Absage

Jetzt ist es raus. Keine der vier Mönchengladbacher Bewerbungen um die Landesförderung „Talentschule“ wird berücksichtigt. Die insgesamt 35 ausgewählten Schulen erhalten für sechs Jahre zusätzliche Lehrer, Sozialarbeiter und Gelder für Fortbildungen. Insgesamt sollen 60 Talentschulen in ganze NRW gefördertw werden. Während sich andere Schulen, die dringenden Unterstützungsbedarf haben und in einem schwierigen sozialen Umfeld arbeiten, gehen die Mönchengladbacher Bewerbungen mit genau den gleichen Problemen völlig leer aus.

Dazu erklärt Hans-Willi Körfges, SPD-Landtagsabgeordneter aus Mönchengladbach: „Die Gesamtschule Espenstraße, das Hugo-Junkers-Gymnasium, die Gemeinschaftshauptschule Dohr und das Berufskolleg Rheydt-Mülfort für Technik haben eindeutig beschrieben, dass sie dringend zusätzliche Hilfe benötigen, um erfolgreich arbeiten zu können. Das diese vier Schulen nicht berücksichtigt werden, ist ein Schlag in das Gesicht der engagierten LehrerInnen und Schulleitungen, die sich Tag für Tag aufs neue motivieren. Es zeigt sich, dass dieses Förderprogramm der CDU-/ FDP-Landesregierung eben wirklich nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Bei landesweit 2.000 weiterführenden Schulen ist die Zahl von 35 und später 60 so genannten Talentschulen doch ein Witz! Wir müssen nichts mehr ausprobieren. Wir wissen doch heute schon, dass mehr Lehrer, zusätzliche Schulsozialarbeiter und bessere Ausstattung von Nöten sind, um auch einem schwierigen sozialen Umfeld die Kinder zu einem Lernerfolg und zu guten Abschlüssen zu bringen. Ich fordere die Landesregierung auf, endlich die Situation an allen Schulen zu verbessern! Das nötige Geld ist im Landeshaushalt mittlerweile doch vorhanden! Ganz besonders ärgert es mich, dass Mönchengladbach nicht berücksichtigt worden ist, obwohl doch gleich drei Abgeordnete von CDU und FDP aus der Stadt kommen. Wenn es, wie angekündigt, eine zweite Runde geben wird, müssen wir mit aller Kraft dafür werben, die Mönchengladbacher Schulen durchzusetzen.“

Felix Heinrichs, SPD-Fraktionsvorsitzender teilt die Enttäuschung über die Entscheidung: „In Mönchengladbach gibt es die gleichen Probleme wie in jeder anderen Großstadt. Wir versuchen vor Ort alles, um mit zusätzlichen Investitionen und Konzepten die Arbeit in Schulen zu verbessern. Obwohl die finanzielle Zusage des Landes oder Bundes noch lange nicht klar ist, haben wir beispielsweise die Schulsozialarbeiter entfristet und wollen dieses wertvolle Angebot erhalten. Der erste integrierte Bildungs- und Jugendhilfebericht benennt präzise Handlungsfelder, die wir als  Kommune jedoch nur zum Teil beeinflussen können. Daher ist eine zusätzliche Unterstützung des Landes wichtiger denn je. Schade, dass wir in dieser Runde leer ausgehen. Schüler, Eltern und Lehrer dürfen sich jetzt aber nicht entmutigen lassen! Gemeinsam müssen wir darum kämpfen, Bildungserfolg möglich zu machen und damit allen Kindern und Jugendlichen gute Perspektiven zu eröffnen. In einer modernen Wissensgesellschaft braucht es eine fundierte Bildung jedes einzelne, egal aus welchem Elternhaus man kommt!“