Wenn 2032 das Olympische Feuer aufflammt, soll das nach dem Wunsch vieler Nordrhein-Westfalen zwischen Rhein und Ruhr geschehen. Zwischen Aachen und Recklinghausen, von Bonn über Köln, Düsseldorf und die Ruhrmetropole bieten Rheinland und Ruhrgebiet beste Voraussetzungen, um die olympischen und paralympischen Spiele auszurichten. Rund 80 Prozent der benötigten Sportstätten wären bereits vorhanden hat Michael Mronz, der das Projekt vorantreibt, ermittelt. Bei einem Gespräch in Mönchengladbach präsentierte Mronz der SPD-Fraktion die ersten Ideen: „Unser Ziel ist es, nachhaltige Spiele auszurichten. Niemand braucht überdimensionierte Stadien, die nach der Olympiade zu einem finanziellen Desaster für die Städte werden oder teure Infrastruktur, die anschließend ins Nirwana führt. Nachhaltigkeit bedeutet für uns vielmehr, die täglich genutzten Sportanlagen fit zu machen, neuen Wohnraum zu schaffen und Mobilität zu vernetzen.“
Der Mönchengladbacher SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs begrüßt die ersten Überlegungen: „Große Sportereignisse sind in den letzten Jahren ziemlich in Verruf geraten. Explodierende Kosten, überzogene Anforderungen und undurchsichtige Entscheidungen haben dem olympischen Gedanken einen Bärendienst erwiesen. Sport ist aber vor allem eine Möglichkeit, Menschen aus der ganzen Welt zusammen zu bringen, Verständigung zu schaffen und zu begeistern. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Olympia-Bewerbung neuen Schub in viele Projekte bringen würde. Allein in Mönchengladbach müssen wir uns doch dringend mit der Verkehrsanbindung des Nordparks beschäftigen. Auch ohne olympische Hockey-Spiele, die hier gut machbar wären, muss der Verkehr insbesondere an Spieltagen zielgerichteter geregelt werden.“
Schon bei der Vorstellung der Idee wurden im vergangenen Jahr kritische Stimmen laut. Heinrichs kann das nachvollziehen, betont aber die Chancen: „Die ganze Region ist doch im Moment auf der Suche nach einer neuen Identität. Der Strukturwandel nach der Braunkohle braucht an vielen Stellen Motoren, die ein positives Image schaffen und Investitionen auslösen. Neue Wohnungen, bessere Verkehrswege und moderne Sportstätten sind langfristige Effekte, die wir Jahre vor und nach so einem Großereignis spüren werden. Ganz abgesehen von den zehntausenden Besuchern während der Spiele. Das rheinische Revier braucht Aufbruchsstimmung!“
Nicole Wilms und Volker Küppers von der SPD-Fraktion, die sich ebenfalls von den Ideen überzeugt haben, wünschen sich vor allem eine kontinuierliche Bürgerbeteiligung: „Auf dem Weg müssen wir die Menschen mitnehmen und an den Planungen beteiligen. Sobald konkretere Pläne vorliegen, müssen die Bürgerinnen und Bürger erfahren, was auf sie zukommen könnte und was sie selbst davon haben. Es reicht nicht, am Ende über ein Gesamtpaket zu befinden. Während der mehrjährigen Vorbereitungsphase muss klar sein, ob die Menschen in der Region dahinter stehen.“