Mit genau diesen Fragen beschäftigt sich die SPD in Mönchengladbach und der ganzen Region sehr intensiv. „Die Klimaproteste zeigen deutlich, dass es ein starkes Interesse der Bevölkerung gibt, Umwelt und Wirtschaft in ein neues Gleichgewicht zu bringen, das nicht die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zerstört“, ist sich der SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs sicher.
Um die Folgen zu bewältigen hat die Stadt Mönchengladbach 2017 mit den Kommunen Erkelenz, Jüchen und Titz einen Zweckverband gegründet. „Unser gemeinsames Ziel in der Region ist, die massive Zerstörung unserer Landschaft schnellstmöglich wieder in den Griff zu bekommen. Die Idee eines grünen Bandes um den Tagebau, Solar- und Windkraftanlagen, neue Verkehrsverbindungen und touristische Highlights spielen eine große Rolle. Natürlich geht es auch um ökologische Fragen rund um die Rekultivierung der ehemaligen Abbauflächen. Der Tagebau ist eine absolute Zukunftsaufgabe“, erklärt Christoph Nießen, Mönchengladbacher SPD-Ratsherr und Fraktionsvorsitzender in der Zweckverbandsversammlung. Diese Aufgaben könne man nur gemeinsam angehen sagt Nießen weiter.
Um sich auf den aktuellen Stand der Planungen bringen zu lassen, haben sich die SPD-Mitglieder den Geschäftsführer des Zweckverbandes Landfolge Garzweiler, Volker Mielchen, eingeladen. Der erfahrene Projektmanager war vorher mit ähnlichem Auftrag in der Lausitz zuhause: „Mir ist es wichtig, dass die Menschen im Tagebauumfeld bald etwas von den Anstrengungen des Strukturwandels merken. In einem offenen Beteiligungsverfahren sind viele gute Ideen auf den Tisch gekommen. Meine Aufgabe heißt jetzt, diese Ideen Schritt für Schritt mit den Kommunen umzusetzen, Fördermittel einzuwerben und das große Ganze im Blick zu halten. Dabei steht die Zusammenarbeit mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, den umliegenden Gemeinden und Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft oben an.“
Wir brauchen schnellstmöglich Klarheit über den langfristigen Verlauf des Tagebaus Garzweiler, da dies Auswirkungen auf die Planung der Verkehrsinfrastruktur und viele andere Nachnutzungen hat, meint Mielchen. „Eine vollständige Rekultivierung und der Schutz des Grundwassers müssen jederzeit gesichert bleiben. Rings um den Tagebau muss die gekappte Infrastruktur wiederhergestellt und auf zukünftige Mobilitätsformen ausgerichtet werden. Dies hängt auch eng mit neuen Gewerbe- und Siedlungsflächen zusammen.“
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Bildungsarbeit der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) statt. Auf dem Bild v.l.n.r. Christoph Nießen, Volker Mielchen, Felix Heinrichs. Foto: Mario Winkler