Sozialer Arbeitsmarkt in Mönchengladbach nimmt Fahrt auf! SPD fordert mehr städtisches Engagement

In Mönchengladbach gibt es überdurchschnittlich viele Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit. Um diesen Menschen wieder einen Weg in den Job zu ermöglichen, hat die SPD in Berlin 2018 ein neues Förderinstrument geschaffen.

Die SPD in Mönchengladbach sieht nicht nur private Arbeitgeber oder Wohlfahrtsverbände in der Verantwortung, sondern auch die Stadt selbst. „Wir begrüßen, dass die Stadttochter mags beispielsweise schon fünf Stellen eingerichtet hat und noch weitere fünf Menschen in diesem Jahr beschäftigen will“, sagt der Fraktionschef.

Verwundert zeigt sich Heinrichs allerdings über das zurückhaltende Agieren der Stadtspitze: „In dem aktuellen Bericht spricht die Verwaltung davon, insgesamt bis zu 20 Stellen zu schaffen. Ermittelt wurde bis zu 130 Einsatzmöglichkeiten vom Hausmeistergehilfen bis zur Servicekraft für die Ausgabe von Schulessen. Bislang sind aber erst zwei Fälle konkret.“ Zwar sei der Verweis auf die Haushaltslage und entstehende Kosten nachvollziehbar. „Aber wir können es uns in unserer Situation nicht erlauben, bei so einer Chance monatelang zu grübeln. Ich hätte nach dem eindeutigen Ratsbeschluss aus dem Dezember 2018 erwartet, dass die Verwaltungsspitze engagiert vorgeht und so ein Thema zur Chefsache macht, wie in Krefeld geschehen. Aber stattdessen mussten sich wohl die einzelnen Fachleute mühsam auf einen Konsens einigen, der nichts kosten darf. Wir brauchen mehr Initiative, um den Teufelskreis der Langzeitarbeitslosigkeit in Mönchengladbach zu durchbrechen“, fordert Heinrichs.

Über fünf Jahre hinweg zahlt das Jobcenter Arbeitgebern anteilig die Gehaltskosten, wenn sie Langzeitarbeitslosen eine Chance geben. In den ersten beiden Jahren werden einhundert Prozent und dann neunzig, achtzig und im letzten Jahr siebzig Prozent übernommen. In Mönchengladbach können mit den Bundesmitteln 211 Stellen finanziert werden. 125 davon sind laut Aussage des Jobcenters schon besetzt. „Für uns ist es insgesamt ein Erfolg, dass es gelungen ist, so vielen Menschen in so kurzer Zeit wieder eine Perspektive zu geben! Bei dieser Gruppe kommt auf ein besonderes Fingerspitzengefühl bei der Jobvermittlung an. Was ist der richtige Job? Welche Tätigkeiten können ausgeführt werden? Passt das Arbeitsumfeld und besteht die Chance, langfristig aus dem Sozialleistungsbezug zu kommen? Für Jobcenter und Arbeitgeber ist das eine komplexe Aufgabe. Die Rückmeldungen, die wir von teilnehmenden Arbeitgebern bekommen, sind durchweg positiv. Das bestärkt uns!“, weiß Ralf Horst, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Neben den Gehaltszahlungen haben alle Teilnehmer daher Anspruch auf Fortbildungsmaßnahmen und erhalten ein persönliches Coaching. „Bei vielen Menschen, die lange aus dem Berufsleben waren, müssen wir ganz klein anfangen. Da braucht es manchmal selbst Unterstützung, um morgens pünktlich am Arbeitsplatz zu sein oder andere Probleme in den Griff zu bekommen“, kann Ralf Horst berichten.

Die SPD Mönchengladbach hat das Thema seit Anfang an auf dem Schirm. „Sobald klar war, dass es zu einer Gesetzesänderung kommt, haben wir im Juni 2018 mit Expertinnen und Experten zusammen gesessen und konkrete Schritte überlegt. Mit dabei war die parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesarbeitsminister, Kerstin Griese. Deshalb ist es uns so wichtig, schnell voran zu kommen und keine Gelder ungenutzt verfallen zu lassen“, betont Heinrichs.