25 Prozent: Das ist die Zielmarke für den Radverkehr in NRW. Mönchengladbach ist davon weit entfernt. Bei der Erhebung 2010 stellten Gutachter fest, dass nur sechs Prozent der Wege in der Stadt mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. In den vergangenen Jahren konnte die SPD einiges erreichen. Es gibt eine neue Einteilung von Hauptverkehrsstraßen, die mehr Tempo-30-Zonen möglich macht. Planungen für Radschnellwege und der Ausbau von Abstellanlagen sind in Arbeit. Bei jeder Straßenbaumaßnahme muss der Radverkehr berücksichtigt werden.
Diese Beschlüsse sind das Fundament, um durchzustarten. „Mit der bisherigen politischen Mehrheit sind wir nur unter großem Druck vorwärts gekommen. Ich will mehr erreichen“, sagt der Oberbürgermeister-Kandidat der SPD, Felix Heinrichs. „Ich will die Kräfte innerhalb der Stadt bündeln und ein starkes Team für den Radverkehr zusammenstellen. Fehlende Planungen dürfen keine Entschuldigung mehr sein.“
Josephine Gauselmann, die in der Gladbacher Innenstadt für die SPD kandidiert, will an einer Veränderung der Bismarckstraße arbeiten: „Hauptstraßen ohne sichere Radwege gehören in die Stadtplanung der 1970er Jahre. Es gibt genug Platz, um den Radverkehr sicher durch die Stadt zu führen.“ Im Zusammenhang mit den zentralen Bauprojekten rund um den Hauptbahnhof Mönchengladbach müsse diese Strecke fahrradfreundlich werden.
SPD-Verkehrsexperte Thomas Fegers sieht Fortschritte und Potentiale beim Busverkehr: „Das neue Busnetz und die Vergabe an die NEW sind erste Erfolge. Es gibt aber weiße Flecken. Neue Möglichkeiten wie On-Demand-Verkehr, also eine Art Anrufsammeltaxi, können mehr Menschen günstig und umweltfreundlich mobil machen.“ Hinzu kommen der Ausbau von Haltestellen und mehr Barrierefreiheit. „Ein neuer Busbahnhof am Europaplatz ist ein Beitrag zu einem besseren Busverkehr. Insgesamt ist die bessere Vernetzung zwischen Rad, Bus, Bahn und Auto ein Ziel der SPD. Die Radstationen an den Hauptbahnhöfen zeigen, wie es geht.
Die SPD fördert alternative Antriebsarten, um mehr Klimaschutz zu erreichen. Diesel-Busse wird es irgendwann nicht mehr geben. „Elektrobusse und vor allem Wasserstoffantriebe sind die Zukunft. Der Strukturwandel ist eine einmalige Chance, Vorreiter zu werden“, fordert Heinrichs. Dabei denkt die SPD auch an neue Verkehrsmittel. Es gibt Schienenverbindungen innerhalb der Stadt, die belebt werden können, wie die Strecke zwischen Hauptbahnhof Mönchengladbach und der Rückseite des ehemaligen Polizeipräsidiums. Auch die Wiedereinführung einer Straßenbahn und autonom fahrende Busse sind Vorschläge.
Dieser Artikel erschien in unserer Zeitung „Kranich“ – Ausgabe Juli 2020.
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